Seine Wiege stand in Köln-Mülheim, wo Heinz Richter am 23. Dezember 1898 geboren
wurde. Nach seinen philosophischen und theologischen Studien wurde er am 5. März 1922 in Köln zum
Priester geweiht. Seine Kaplanszeit verbrachte er zunächst in Wuppertal und Düsseldorf, bevor er
Jugendseelsorger an St. Michael in Köln werden sollte. Mit dem Jahre 1931, in dem er Präses von
Kolping Köln-Zentral wurde, begann zugleich seine Zeit der geistigen Auseinandersetzung mit der
Ideologie des Nationalsozialismus.
Während der berüchtigten Gewitteraktion nach dem fehlgeschlagenen Attentat des 20. Juli 1944
wurde Präses Richter, zusammen mit anderen Männern des Kolpingwerks, von der Gestapo
gefangengenommen und nach wenigen Tagen im bekannten Kölner EL-DE-Haus am Appellhofplatz in das
KZ-Außenlager Köln- Deutz gebracht; dort sollte er zehn Wochen bleiben. In diesen qualvollen Wochen
lebte er aus der Kraft des Wortes Gottes und dem „Brot des Lebens“.
Es folgten weitere zehn Wochen Gefängnisaufenthalt im Kölner Klingelpütz. Am 15. Januar 1945
erfolgte, zusammen mit 300 Männern aus dem Gefängnis Klingelpütz, der Transport in das
Konzentrationslager Buchenwald (Außenlager Ohrdruf), wo er vermutlich am 4. April 1945 gestorben
ist.