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Reinhold Schneider, der große katholische Schriftsteller unseres Jahrhunderts,
sagte einmal: „Edith Stein ist eine große Hoffnung, ja Verheißung für ihr Volk – und
für unser Volk, gesetzt, daß diese unvergleichliche Gestalt wirklich in unser Leben tritt; daß uns
erleuchtet, was sie erkannt, und die Größe und das Schreckliche ihres Opfers beide Völker
bewegt”.
Nach ihren eigenen Worten war ihr ganzes Leben wie ein Gebet, das die Wahrheit suchte. In
Breslau geboren und im jüdischen Glauben erzogen, studierte Edith Stein Philosophie in Breslau und
Göttingen. Nach der Lektüre der Biographie über die heilige Theresia von Avila drückte sie ihren
Herzenswunsch aus, Glied der katholischen Kirche zu werden: „Ich habe die Wahrheit
gefunden!” Fast zehn Jahre lehrte sie alsdann bei den Dominikanerinnen in Speyer sowie
Pädagogik in Münster, bis sie sich nach dem Verlust der Dozentur entschloß, Karmelitin zu werden.
1933 trat sie in den Kölner Karmel ein. Die bedrohlich klingenden Meldungen, nach denen die Juden
mehr und mehr verfolgt würden, ließen sie, um den Karmel in Köln zu schützen, zu dem Plan greifen,
zu Silvester 1938 in den niederländischen Karmel nach Echt umzuziehen.
Doch auch hier sollte sie nicht unbehelligt bleiben. Schwester Teresia Benedicta a Cruce
wurde am 2. August 1942 von der Gestapo im Kloster Echt verhaftet. Die getauften Juden wurden,
nicht zuletzt durch das protestierende Hirtenwort der niederländischen Oberhirten, zu Opfern der
Nazi-Diktatur. Zusammen mit vielen anderen Leidensgenossinnen ging der Transport über Westerbork
nach Auschwitz, wo sie vermutlich am 9. August 1942 vergast worden ist.
Papst Johannes Paul II. sprach die Karmelitin am 1. Mai 1987 im Müngersdorfer Stadion zu Köln
selig und am 11. Oktober 1998 in Rom heilig; sie starb „als Martyrerin für ihren Glauben an
Christus und für ihr Volk” (Kardinal Joseph Höffner). |
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