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Wer mag Elvira Maria Josepha Platz noch kennen, die am 15. September 1891 in Köln
geboren wurde? Wie die gelehrten Frauen Edith Stein und Lisamaria Meirowsky, die beide eine
Zeitlang in der Domstadt lebten, war auch sie Jüdin. Dem Beispiel vieler suchender Menschen ihrer
Zeit folgend, fand Elvira Platz zum katholischen Glauben, ließ sich taufen und lebte fortan ihren
neuen Weg mit ganzer Konsequenz. Von ihrem Leben wissen wir insgesamt jedoch wenig, zu wenig, um
daraus eine Biographie zu erstellen.
Elvira Platz heiratete 1918 den Niederländer Xaverius Sanders und wohnte seitdem in Leiden.
Nach dem Hirtenschreiben der niederländischen Oberhirten vom 26. Juli 1942, das die Judenverfolgung
der Nationalsozialisten scharf angegriffen hatte, begann der Leidensweg von Elvira Sanders-Platz.
Am 2. August 1942 wurde sie in Leiden festgenommen. Erhalten ist lediglich ihr Abschiedsbrief aus
dem Lager Westerbork, gefunden im Archiv der Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu von Moerdijk.
Wie sehr Elvira Sanders-Platz vom christlichen Glauben erfüllt und durchdrungen war, enthüllen
diese letzten Zeilen: „Dies ist also meine Auserwählung, das Leiden unseres Herrn
mitzutragen”.
Sodann existiert noch ein Gedenkzettel über Elvira Sanders-Platz in niederländischer Sprache.
Ihm ist zu entnehmen, daß ihre Tochter mit ihrer Familie genau am 56. Geburtstag der Mutter die
amtliche Nachricht vom vermutlichen Tod in Auschwitz erhält. Die Witwe mußte ihren Weg in den Tod
antreten. Ihr Todesdatum wird für den 10. August 1942 angegeben. |
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