Unmittelbar vor den Toren von Euskirchen liegt Kuchenheim, wo Heinrich Ruster am
14. Oktober 1884 geboren wurde. Als der Vater Konrektor in Bonn wurde, zog die Familie dorthin um.
Nach dem Abitur studierte Ruster zunächst Theologie, dann Philosophie und Pädagogik. Ab 1925 nahm
er eine nebenamtliche Lehrtätigkeit als Dozent für Volksbildung an der vom Borromäusverein
getragenen Bibliothekarschule Bonn auf.
Die Zeit nach 1933 sollte für Ruster zum Verhängnis werden. Nachdem er in einem Bonner
Restaurant 1937 die Gleichstellung der Person Hitlers mit der Christi vehement abgelehnt hatte und
dabei temperamentvoll aufgetreten war, wurde er vom Sondergericht Köln zu vier Monaten Gefängnis
wegen Verstoß gegen das Heimtückegesetz verurteilt.
Als die Gestapo in seiner Bonner Wohnung belastendes Schriftmaterial fanden, erhielt Ruster
zur Bestrafung zehn Monate Gefängnis. Da Ruster aufgrund seiner katholischen Einstellung nach den
Angaben der Nazionalsozialisten aber keine Ruhe gab, wurde er 1942 dem KZ Sachsenhausen überstellt,
wo er im folgenden Oktober dann auch den Tod fand.
Seine Witwe ließ auf dem Totenbrief folgendes ausdrucken: „Sein Denken und Schaffen für
Heimat, Volk und Vaterland, für seinen katholischen Glauben und Gott gaben seinem Leben reichen
Inhalt”. Auf dem Poppelsdorfer Friedhof in Bonn liegt er begraben.