Erich Klausener, der am 25. Januar 1885 das Licht der Welt
erblickte, stammte aus einer wohlhabenden Familie Düsseldorfs. Seinem Vater unterstand die
Sozialabteilung in der Landesverwaltung Rheinprovinz. Nach dem Abitur 1903 in Düsseldorf begann
Erich Klausener das Jurastudium und promovierte 1911 mit der Dissertation „Das
Koalitionsrecht der Arbeiter”.
In Berlin wurde Klausener 1913 Regierungsassessor im Preußischen Handelsministerium. Ein Jahr
später heiratete er die katholische Hedwig Kny. Aus der Ehe ging der Sohn Erich hervor, der später
in Berlin Priester wurde. Im Oktober 1924 wurde Klausener Ministerialdirektor im Preußischen
Wohlfahrtsministerium. Bald wurde der gestandene Katholik Vorsitzender der Katholischen Aktion in
Berlin.
Eine furchtbare Tragik überschattete das frühe Ende seines hoffnungsvollen Lebens.
Wenige Monate nach dem Machtantritts Hitlers hielt Klausener auf dem berühmten Märkischen
Katholikentag eine flammende Rede, die Zwischentöne enthielt, die gegen die nationalsozialistische
Religionspolitik gerichtet waren. Wie später erst aus den Akten hervorging, wurde Klausener wegen
seiner Rede auf dem Märkischen Katholikentag auf Befehl Hermann Görings von zwei Schergen in seinem
Büro am 30. Juni 1934 kaltblütig erschossen. Die Nazis gaben zunächst vor, er habe sich selbst
umgebracht, doch vergeblich. Die Wahrheit kam ans Licht, auch wenn die Nazi-Propaganda den Mord mit
der bekannten „Röhm-Affäre” in Verbindung gebracht hatte