ERZBISTUM KÖLN
Als Joseph Roth am 30. Januar 1896 in Köln geboren wurde, konnte niemand ahnen, daß später drei seiner Brüder den geistlichen Stand ergreifen sollten. Nachdem er die Jahre der Präparandie in Euskirchen abgeschlossen hatte, um Volksschullehrer zu werden, erhielt er nach ersten Einsätzen in [Lohmar-]Neuhonrath und [Bonn-]Mehlem im Jahre 1921 eine Anstellung in [Bonn-] Friesdorf, einem Ort, aus dem seine spätere Ehefrau kam.

Die Gestapoakte vermerkt, daß Roth führendes Mitglied der Zentrumspartei war. In der Tat war er Vorsitzender des Zentrums in Bad Godesberg. Dies führte dazu, daß er am 15. März 1933 vom Schuldienst suspendiert wurde.

In der Folgezeit versuchte Roth, sein Geld als Journalist für eine Godesberger Tageszeitung zu verdienen. Zeitweise konnte er auch wieder als Lehrer eingesetzt werden. Im Rahmen der sog. Gewitteraktion, kurz nach dem Attentat des 20. Juli 1944, erfolgte seine Verhaftung. Vom Konzentrationsaußenlager Köln-Deutz wurde er Mitte September 1944 in das Konzentrationslager Buchenwald unweit von Weimar überstellt. Aus nicht eindeutig erklärbaren Gründen wurde der überzeugte Katholik jedoch schon am 28. Oktober 1944 wieder entlassen. In den wenigen Monaten hatte er über hundert Pfund abgenommen. Als er in Bonn eintraf, war er bereits vom Tod gezeichnet. Er starb am 22. Januar 1945 in [Bonn-]Friesdorf als Glaubenszeuge der Kirche.

Die Gemeinde [Bonn-]Friesdorf hat ihm ein ehrendes Andenken bewahrt, insofern sie nach ihm eine Straße benannt hat.
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