Als ältestes von vier Kindern wurde Heinrich Körner 1892 in Essen geboren, das
damals noch zum Erzbistum Köln gehörte. Der Sohn eines Krupp-Arbeiters wurde Werkzeugmacher und
fand im Essener Kolpinghaus sein geistiges Zuhause. Zugleich schulte er sich im Volksverein für das
katholische Deutschland sowie im Windthorstbund, dem Jugendverband der Zentrumspartei. 1911 trat er
den Christlichen Gewerkschaften bei.
Im Jahre 1923 wechselte Körner als Kartellsekretär hauptberuflich zu den Christlichen
Gewerkschaften nach Bonn. Ein Jahr später heiratete er dort Therese Dierichsweiler, die ihm drei
Töchter schenkte.
Nach dem 30. Januar 1933 wurde Körner bereits im Mai 1933 für eine Woche verhaftet. Einen
Monat später wurden die Christlichen Gewerkschaften endgültig aufgelöst. So zog Körner nach
[Bonn-]Duisdorf, wo er hoffte, mit einem großen Garten den Lebensunterhalt seiner Familie absichern
zu können. Zugleich baute er in Bonn einen Kreis von Oppositionellen auf, die wiederum Kontakte zu
gleichgesinnten Persönlichkeiten aus ganz Deutschland unterhielten.
Nach dem mißlungenen Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Körner verhaftet. Am 5. April 1945
verurteilte ihn der Volksgerichtshof wegen „Mitwisserschaft um die Vorgänge des 20. Juli
1944” zu vier Jahren Zuchthaus. Zur Verbüßung der Strafe wurde er am 23. April 1945 in das
Gefängnis Berlin-Plötzensee gebracht, das jedoch zwei Tage später von einmarschierenden Russen
besetzt wurde. Bei den Straßenkämpfen schoß die SS auf alle, die aus der Haftanstalt kamen; unter
ihnen befand sich auch Heinrich Körner.