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Am 11. Mai 1883 in [Bedburg-Hau] Till bei Kleve am Niederrhein geboren, besuchte
Johannes Maria Verweyen das Hohenzollern- Gymnasium in Düsseldorf, um nach dem Abitur in Freiburg,
Leipzig, Bonn, Berlin und Straßburg Philosophie zu studieren. Nach der Promotion wurde er von der
Philosophischen Fakultät in Bonn im Jahre 1908 habilitiert. Seine Bonner Vorlesungen erregten in
der Folgezeit Aufsehen und sorgten für Wirbel.
Verweyen, der über fünfzig selbständige Arbeiten hinterlassen hat, geriet in den Strudel
verfänglicher Ideen, die seine geistige Existenz zerbrachen. Er ließ sich von anthroposophischem
Gedankengut betören, obwohl das Lehramt der Kirche 1919 dessen Unvereinbarkeit mit dem katholischen
Glauben erklärt hatte. Doch er fand keine wirklich befriedigende Antwort. Bald wandte er sich der
Lehre der Altkatholiken zu, so sehr, daß er am Ende sogar bereit war, sich dort zum Priester weihen
zu lassen. Ein katholischer Glaube ohne Rom – auch das blieb ihm eine unerfüllte Hoffnung.
Nach jahrelangem Ringen kehrte der Gottsucher schließlich in den Schoß der katholischen Kirche
zurück; seine Biographie „Heimkehr” gibt davon beredt Kunde.
Verweyen, der 1934 aus seinem Bonner Professorenamt entlassen wurde, war von Anfang an ein
Gegner der Ideologie des Nationalsozialismus. Wortgewaltig verkündigte er die Macht Gottes und
verteidigte furchtlos christliche Werte. Bei einem Vortrag unweit von Frankfurt wurde er verhaftet
und dem Konzentrationslager Bergen-Belsen überstellt, wo am 21. März 1945 verstarb. |
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