Als Johann Kubiak im Jahre 1892 in Magdeburg geboren wurde, konnte niemand ahnen,
daß er einen Großteil seines Lebens im Erzbistum Köln zubringen sollte. Mit 21 Jahren stand sein
Entschluß fest, Gott im Predigerorden zu dienen. Im niederländischen Venlo wurde er eingekleidet
und erhielt den Ordensnamen Norbert Maria.
Ab 1919 lebte er im Dominikanerkonvent in Düsseldorf, wo er 1924 auch seine ewigen Gelübde
ablegte. Im Jahre 1925 – und dann wieder ab 1934 – war er im Kölner
Dominikanerprovinzialat als Koch bzw. als Fahrer des Provinzials P. Laurentius Siemer tätig. In den
Akten des Archivs der Dominikaner wird sein zuvorkommendes Wesen so beschrieben: „Wegen
seiner Geschicklichkeit und Freundlichkeit eignete er sich zu allen Posten“.
Im Jahre 1941 wurde er gefangen genommen. In den Erinnerungen des Provinzials heißt es:
„Verhaftet wurde während des Krieges Br. Norbert Kubiak. Er hatte herabsetzende Bemerkungen
über den Nationalsozialismus gemacht, wurde zunächst zu einigen Monaten Gefängnis verurteilt und
dann in ein Konzentrationslager gebracht. Von dort erhielten wir die Mitteilung, daß er gestorben
sei”. Auch andere Quellen bestätigen, daß er wegen seiner Äußerungen über das Hitler-Regime
mit der Staatspolizei in Konflikt geraten war, eingesperrt und schließlich in das KZ Oranienburg
bei Berlin eingeliefert wurde. Dort starb er am 20. April 1942. In der Totenliste des
Konzentrationslagers ist sein Name verzeichnet.