Anno II.

Heilige und Maria -
verehrte Vorbilder und starke Hilfe in der Not

Einer der neun heiliggesprochenen Kölner Erzbischöfe ist Anno II. Er agierte oft fragwürdig, hatte viele Gegner und wurde doch schon kurz nach seinem Tod wie ein Heiliger verehrt.

Vorbilder des christlichen Glaubens

Seit jeher werden in der katholischen Kirche Menschen verehrt, die zu einem besonderen Vorbild im Glauben geworden sind. Manche Heilige werden in der gesamten Weltkirche verehrt, andere erfahren nur regionale Verehrung. Jede Zeit hat ihre eigenen Heiligen und bringt ihre Heiligen hervor, beispielsweise die Märtyrer/-innen in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur.

Auserwählt zur Mutter Gottes

Unter all diesen Heiligen hat Maria eine ganz besondere und dauernde Stellung in der Heilsgeschichte der Kirche: Christen glauben, dass Gott Maria auserwählt hat, die Mutter seines Sohnes Jesus Christus zu werden. Weil Maria im Vertrauen auf Gott und im Glauben an ihn „Ja" gesagt hat zu dem verheißenen Kind, ist sie zur Mutter Jesu Christi geworden. Weil sie Mutter des Sohnes Gottes ist, wird sie auch seit frühester Zeit als Mutter Gottes verehrt.

Fürbitterin bei Jesus

Als Mutter hat Maria eine eigene Beziehung zu Jesus. Deshalb setzt sie sich bei der Hochzeit zu Kana (Bibel, Johannes-Evangelium, Kap. 2, Vers 1-12) bei ihm als Anwältin ein: Sie macht ihn auf einen Mangel der Festgesellschaft aufmerksam und bittet Jesus um seine Hilfe. In diesem Sinne haben seitdem unzählige Menschen Maria als Fürbitterin angerufen.

Helferin und „Mittlerin zum Mittler”

Auch wenn Maria zu Jesus Christus hinführt, ist und bleibt er der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen, wie schon der Apostel Paulus mahnt: „Es gibt nämlich nur einen Gott und Mittler Gottes unter den Menschen, der sich selbst als Erlösung für alle hingegeben hat" (Bibel, Erster Brief an Timotheus, Kap. 2, Vers 5). Als „Mittlerin zum Mittler" wird Maria seit dem Ersten Vatikanisches Konzil und der Enzyklika „Fidentem piumque" (1896) bezeichnet.

Aus diesen Gründen und auch mit Blick auf die Ökumene wird im Zweiten Vatikanischen Konzil Maria ausschließlich im Zusammenhang mit der Lehre von Christus und seiner Kirche betrachtet.

Mutter der Kirche

Darüber hinaus hat Papst Paul VI. Maria beim Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils im übertragenen Sinn Mutter der Kirche, des ganzen christlichen Volkes, der Gläubigen und der Hirten genannt: Sie hat Jesus geboren, den Sohn Gottes, der das Haupt des Leibes ‚Kirche' ist und der das Leben in Fülle gebracht hat.

Dem Leben dienen

Diese Aussage Papst Pauls VI. über Maria enthält gleichzeitig das Programm, das allen Menschen in die Wiege gelegt ist: die Gabe des Lebens und die Verantwortung für das Leben wahrzunehmen – unabhängig davon, ob Menschen Kinder zeugen oder gebären.

Insbesondere Christen sehen sich beauftragt, in ihrem Reden und Handeln dem Leben zu dienen, indem sie Menschen beistehen, die Anteilnahme, ein persönliches Wort und eine helfende Hand brauchen.

Für den Dienst am Leben ist Maria Vorbild.

 

Autorin: Eva-Maria Will