Severin

Grabstätten -
besondere Orte und Zeichen der Auferstehung

Für Christen hatten die Grabstätten ihrer Mitchristen immer besondere Bedeutung; denn an Grabstätten empfanden sie eine Nähe zu den dort bestatteten Verstorbenen. Diese Nähe wurde und wird auch gesucht, weil die Verstorbenen ihren Lebensweg vorbildhaft im Glauben beendeten.

Zeichen von Liebe, Glaube und Hoffnung

Die Grabstätten sind auch ein Verweis auf den christlichen Glauben an die Auferstehung. Damit sind und geben Friedhöfe Zeichen von Liebe, Glaube und Hoffnung.

Die Würde anerkennen

Christen glauben, dass Menschen Ebenbilder Gottes sind und dass sie von Gott ihre Würde haben. Deswegen hat jeder Mensch das Recht, mit Ehrfurcht und Respekt behandelt zu werden. Die Ruhe und Erhabenheit der christlichen Bestattungsorte macht diese Ehrfurcht und diesen Respekt spürbar.

Tür und Tor zum Leben

Nach christlichem Glauben öffnen Sterben und Tod Tür und Tor zu einem verwandelten Leben, wovon auf den Grabsteinen viele hoffnungsvolle Inschriften zeugen. Und an den Zeichen der Liebe auf den Gräbern ist zu erkennen, dass die Hinterbliebenen trotz ihrer Schmerzen und ihrer Trauer immer noch liebevoll verbunden sind mit den Verstorbenen.

Sterben, Tod und Auferstehung verkündigen

Die Verkündigung der christlichen Botschaft von Tod und Auferstehung ist ein Grundauftrag der Kirche. Darum geht die katholische Kirche mit Sterben und Tod so um und handelt sie für Verstorbene so, dass deutlich wird: Die Verstorbenen werden auferweckt zum Leben.

Himmel und Erde verbinden

Am intensivsten kommt die Kirche ihrem Verkündigungsauftrag nach, wenn sie in der Heiligen Messe die Eucharistie („Danksagung") feiert: In der Eucharistie werden Sterben, Tod und Auferstehung Jesu Christi als bleibende österliche Erfahrung gefeiert. Dann verbinden sich Himmel und Erde; göttlicher Raum und weltlicher Raum kommen zusammen, und das Tor zum Leben wird geöffnet: Jesus Christus als der hier und der dort Lebende wird bezeugt.

Grabstätten als Orte für Gottesdienste

Wegen ihres Glaubens an die Auferstehung Jesu Christi und aller Glaubenden haben die ersten Christen ihre Gottesdienste bei ihren Verstorbenen gefeiert und sind in den Altären der katholischen Kirchen kleine ‚Gräber' eingebaut, welche die Reliquien der Heiligen bergen.

 

Autor: Rolf Wollschläger