Philipp I. von Heinsberg

Vision und Innigkeit -
Vorbilder für Lehre und Frömmigkeit

Hildegard von Bingen (*1098 – †1179) war und ist die bekannteste Frau des Mittelalters. Um 1164 soll sie in Köln gewesen sein, und Erzbischof Philipp I. hatte mit ihr Briefkontakt.

Anerkannte Seherin

Hildegard wurde 1146/47 durch Papst Eugen III. als Seherin anerkannt. Damit bekamen ihre Visionen, von Hildegard selbst als „Licht" bezeichnet, und die von ihr diktierten Schriften eine hohe Autorität. In den Schriften entwarf Hildegard eine Glaubenslehre, in der sie einige für die damalige Zeit besondere Akzente setzte. Auch zur Natur- sowie Heilkunde und Musik diktierte Hildegard, die wohl nicht ausreichend Latein konnte, einem Sekreträr ihre Gedanken.

Die eigene Autorität eingesetzt

Kontakte zu Kaiser Friedrich Barbarossa werden ihr zugeschrieben. Dass Hildegard sich in die Papst-Streitigkeiten des 12. Jahrhunderts einmischte, ist belegt. Hildegard reiste in mehrere deutsche Städte und predigte dort. In Köln sprach sie gegen die Sekte der Katharer und wandte sich kritisch wie mahnend an den Klerus.

Ein eigenes Kloster geschaffen

Ihre geistliche Erziehung hatte Hildegard im Benediktinerkloster Disibodenberg erhalten. Das Mönchskloster hatte für Frauen einen eigenen Gebäudeteil, Klause genannt. Doch sie wechselte mit den anderen Frauen vom Disibodenberg zum Rupertsberg bei Bingen, wo das Frauenkloster entstand.

Heilige und Kirchenlehrerin

Schon Anfang des 13. Jahrhunderts sollte Hildegard heiliggesprochen werden. Doch bis zur kirchlichen Anerkennung dauerte es noch zwei Jahrhunderte. Papst Benedikt XVI. erhob Hildegard von Bingen zur „Kirchenlehrerin" (2012). Damit bekam ihr theologisches und geistliches Wirken eine hohe kirchliche Anerkennung.

Ein Kölner Mystiker

Aus einer armen Kölner Familie stammte Hermann Josef von Steinfeld (*um 1150/1160 – †1241/1252). Er trat als Zwölfjähriger in das Prämonstratenser-Kloster Steinfeld in der Eifel ein.

Als Seelsorger begleitete Hermann Josef einige Frauenklöster und die Menschen in der Eifel. Der Prämonstratenserpater entwickelte eine Art Rosenkranz, eine Gebetsschnur für das immer wiederkehrende meditative Gebet. Hermann Joseph wird als Heiliger verehrt und gilt wegen seiner als sehr innig empfundenen Verbundenheit zu Christus und Maria als Mystiker.