Hildebold

Missionierung -
Glaubensverbreitung durch Wort und Schwert

Die Franken waren mit der Taufe ihres Königs Chlodwig im Jahre 496 Christen geworden. Doch verwurzelte sich das Christentum erst nach und nach tiefer in der fränkischen Gesellschaft. Auch in anderen christianisierten Stämmen und Völkern wurden vorchristliche bzw. heidnische Symbole und Bräuche noch eine lange Zeit genutzt und ausgeübt.

Eintreten für den Glauben

Der in Deutschland bekannteste Missionar war wohl der hl. Bonifatius (*672 – †754), der vielfach „Apostel der Deutschen" genannt wird. Wie bei ihm, so bedeutet ‚Mission' bis heute die Vermittlung des christlichen Glaubens an andere Menschen.

Die angelsächsische Mission

Gleich Bonifatius waren die meisten Missionare, die im 7. und 8. Jahrhundert am Rhein das Christentum bekannter machten, Angelsachsen. Sie stammten aus England oder Irland und waren zur Glaubensverkündigung auf den Kontinent gekommen.

Zu diesen Missionaren gehörten auch die beiden Brüder Ewaldi. Sie verbreiteten unter den Sachsen, speziell im Münsterland und heutigen Ruhrgebiet, das Christentum. Um 692 wurden die beiden ermordet. Ihre Gebeine brachte der fränkische Herrscher Pippin der Mittlere nach St. Kunibert in Köln, und seitdem werden die beiden Ewalde in dieser Kirche verehrt.

Stabilisierung durch Klöster

Ein anderer Angelsachse kam nach einigen ihm nicht geglückten Versuchen der Christianisierung nach Kaiserswerth, einer Rheininsel beim heutigen Düsseldorf: Es war der Missionsbischof Suitbert (*um 637 – †713).

Suitbert errichtete dort ein Benediktionerkloster. Der fränkische Herrscher Pippin der Mittlere und dessen Frau Plektrudis unterstützen ihn dabei. In Kaiserswerth starb der Missionar, und man begrub ihn dort auch.

Der Westfriese Liudger (*742 – †809) war erst Missionar bei den Friesen. 792 gab ihm Karl der Große den Auftrag, die Westsachsen zu missionieren. Liudger wurde auch durch Gründung des Klosters Werden bei Essen bekannt. Der Kölner Erzbischof Hildebold weihte Liudger 805 zum ersten Bischof von Münster.

Die Schaffung von Klöstern diente der Festigung der bereits erreichten Christianisierung: Es gab dann in der Region eine christliche Gemeinschaft sowie einen Ort und einen Ausgangspunkt für die Christianisierung der Region.

Christianisierung durch Eroberung

Auch kriegerisch wurde das Christentum bekannter gemacht: Karl der Große besiegte die Sachsen, und deren Anführer Widukind musste sich 785 taufen lassen.

Bereits die Zeitgenossen kritisierten solch gewaltsames Vorgehen. So argumentierten Bischöfe auf einer Kirchenversammlung im Jahr 796, Bekehrung sei nicht das Werk von Menschen, sondern das Werk Gottes.