Hildebold

Hildebold -
Oberhirte mit Macht in Kirche und Welt

Wahrscheinlich war es Hildebold, der um 800 in Köln die Errichtung des Alten Doms begann. Dieser Vorgängerbau des heutigen Doms war eine für das Frühmittelalter gewaltige Kirchenanlage.

Eng vertraut mit Karl dem Großen

Noch wichtiger für die Kölner Bistumsgeschichte: Hildebold stand seit 791 an der Spitze der "Hofkapelle" von Karl dem Großen. Die Hofkapelle war eine hochgebildete Klerikergemeinschaft im Umfeld des Herrschers. Sie stellte das politische, aber auch das kirchliche und kulturelle Zentrum im Reich dar. Zum Beispiel entstanden hier die Grundlagen der heutigen Schrift.

Der erste Mann im Testament

Hildebold war einer der wichtigsten Berater und engsten Vertrauten Karls des Großen: Im Testament des Kaisers steht Hildebold an erster Stelle. Hier zeigte sich erstmals die später sogar noch intensivere, für das Mittelalter so charakteristische Verbindung zwischen kirchlicher und weltlicher Macht: Kirche und Welt durchdrangen sich gegenseitig.

Vom Bischof zum Erzbischof

Seit 794/795 führte Hildebold den Titel „Erzbischof". In seiner Amtszeit wurde das Bistum Köln zum Erzbistum erhoben und damit Metropole der Kölner Kirchenprovinz. Dazu gehörten die Bistümer Lüttich, Utrecht, Münster, Osnabrück, Minden und (bis 864) Bremen. Die Kölner Kirchenprovinz blieb über ein Jahrtausend lang weitgehend unverändert bestehen. Der jeweilige Kölner Erzbischof hatte umfassende Rechte bei der Einsetzung neuer Bischöfe oder wenn Kirchenversammlungen abgehalten wurden. Nicht umsonst bezeichnete Karl der Große in seinem Testament Köln als „die eleganteste Braut Christi nach Rom".

In Hildebolds Amtszeit wurden wichtige Grundlagen für die bis heute herausragende Stellung des Erzbistums Köln geschaffen. Es ist heute mit 2,14 Millionen Katholiken das größte Bistum im deutschsprachigen Raum.