Severin -
Kölner Heiliger der ersten Stunde
Viel weiß man nicht über Bischof Severin, über die Kölner Kirche seiner Zeit, wie das kirchliche Leben organisiert war oder wo sich die ersten Christen versammelten. Severin war der dritte namentlich genannte Kölner Bischof. Über ihn berichten fast nur legendenhafte Erzählungen.
Schüler und Freund des Heiligen Martin
Severin kommt zum Beispiel in einer Lebensbeschreibung des Bischofs Martin von Tours vor: Als der Heilige Martin 397 starb, soll sein Schüler und Freund, Bischof Severin in Köln, eine Vision gehabt haben, in der Martin von Engeln in den Himmel getragen wurde. Daraus lässt sich immerhin schließen, dass Severin um 400 Kölner Bischof war.
Verehrt seit mehr als 1.500 Jahren
So wenig über Severins Leben verzeichnet ist, so bekannt ist seine Verehrung als Heiliger. Hauptort hierfür ist die Kirche St. Severin in Köln. Der Ursprungsbau des heutigen Gotteshauses entstand im 4. Jahrhundert auf einem römischen Gräberfeld, so dass die Kirche sehr alt ist. Spätestens seit dem 6. Jahrhundert gibt es dort deutliche Spuren einer Severinusverehrung.
Im Hochchor der Kirche steht heute ein Schrein mit Severins Gebeinen. Vor einigen Jahren wurde der Schrein geöffnet und untersucht. Dabei fand man bunte Textilien, Fragmente von Hölzern und anderes – allesamt Zeugnisse der Severinsverehrung aus dem 5.–10. Jahrhundert. Die Beliebtheit dieses Bischofs zeigen elf weitere Severinskirchen im Erzbistum Köln. Zeichen seiner Beliebtheit ist auch die Bildung von Namen in Ableitung von ‚Severin'. So beispielsweise der rheinische Familienname ‚Frings' oder der skandinavische Vorname ‚Sören'.
Verbindung zu den Anfängen der Kölner Kirche
Severin gehört zu den Stadtpatronen Kölns. Im Kölner Stadtleben taucht sein Name vielfach auf („Severinsbrücke", „Severinsviertel"). Zudem wird der Heilige in der wöchentlichen Severinusmesse in St. Severin oder in der jährlichen Schreinsprozession nach wie vor verehrt.