Maximilian Franz von Österreich -
zeitgemäßer Reformer und letzter Kurfürst
Maximilian Franz von Österreich ist der letzte Kölner Erzbischof, der zugleich Kurfürst, also auch weltlicher Herrscher war. Und nach Maximilian Franz gab es die konsequente Bindung des Erzbischofsamtes an den Adel nicht mehr.
Reformen im Sinne der Aufklärung angepackt
Am Ende des 17. Jahrhunderts hatte außerhalb des Rheinlands bereits die Zeit der Aufklärung begonnen. Ihr galten die „geistlichen Staaten", in denen Bischöfe oder Äbte zugleich kirchliche und weltliche Herrscher waren, als rückständig und sie wurden kritisiert.
Jedoch setzte Maximilian Franz im Kurstaat Köln nicht nur viel mehr Reformen um als seine Vorgänger, sondern er reformierte auch ganz im aufklärerischen Sinn: So entstand zum Beispiel ein strafferes Justiz- und Finanzsystem. Die allgemeine Schulpflicht wurde eingeführt, und 1786 erhob der Erzbischof die Bonner Akademie zur Universität. Im geistlichen Bereich modernisierte Maximilian Franz die kirchliche Verwaltung, die Priesterausbildung und die Seelsorge.
Tragisch von Ereignissen überrollt
Insofern war es tragisch, dass ausgerechnet dieser Kurfürst und Erzbischof von den Ereignissen, die die Französische Revolution (1789) mit sich brachte, regelrecht überrollt wurde: 1794 musste Maximilian Franz vor anrückenden, französischen Truppen aus seiner Bonner Residenz fliehen. Er reiste quer durch Deutschland, kam jahrelang mal hier, mal dort unter. Erst 1800 gelangte er in seinen Geburtsort Wien, wo er 1801 starb.
Ende einer langen Epoche
Mit seinem Tod und der Besetzung des Rheinlands endete nach etlichen Jahrhunderten die weltliche Macht der Kölner Erzbischöfe. Der Kurstaat ging unter.
Der linksrheinische Teil des Erzbistums fiel 1801 an das von Napoleon geschaffene Bistum Aachen. Für den rechtsrheinischen Teil des Erzbistums blieb die provisorische Bistumsverwaltung bestehen. Sie musste weiterhin ohne einen Bischof agieren. Erst 1821 wurde das Erzbistum Köln wiederhergestellt.