Wissenschaft in Köln -
Gelehrte und Prediger
Da Erzbischof Konrad I. die Bedeutung Kölns noch erhöhte, gewann die Rheinstadt an weiterer Attraktivität. Zudem zählte Köln zu den größten Städten Europas.
Ein attraktiver Standort
Der in Europa sich ausbreitende Dominikanerorden schickte bereits 1221 zwei Brüder nach Köln, um hier eine Gemeinschaft, einen Konvent zu gründen. Aus Paris kam der Dominikaner Albertus Magnus (*um 1200 – †1280) nach Köln: Er hatte in Paris Theologie gelehrt und sollte ab 1248 in Köln eine Art Hochschule der Dominikaner einrichten. Die Ordenshochschule zog aus europäischen Ländern Studierende an. Sie wird als Vorläuferin der 1388 gegründeten städtischen Universität betrachtet.
Albertus Magnus
Albertus Magnus war Theologe, kannte sich auch in der Philosophie, dem Recht und den Naturwissenschaften ausgezeichnet aus. Albertus machte seiner Zeit die Schriften des antiken, griechischen Philosophen Aristoteles zugänglich. Bei Streitigkeiten zwischen Kölner Bürgern und dem Erzbischof vermittelte Albertus.
Thomas von Aquin
Schon in Paris war Thomas von Aquin (*1225 – †1274) Schüler von Albertus. Er folgte ihm nach Köln. Vier Jahre war Thomas in Köln, ging 1252 wieder nach Paris, um dort Lehrer zu werden. Thomas stellte die Philosophie (auch die des Aristoteles) und die Theologie zueinander und lehrte eine systematisch-theologische Vorgehensweise (Scholastik). Mit seinen Liedern „Adore te devote" und „Tantum ergo" gab Thomas dem Verständnis der Eucharistie prägenden Ausdruck. Auf Lateinisch und Deutsch („Gottheit tief verborgen" und „Sakrament der Liebe Gottes") werden beide Lieder in der katholischen Liturgie nach wie vor gesungen.
Meister Eckhart
In der Kölner Ordenshochschule wurde wohl auch Meister Eckhart (*um 1260 – †1328) ausgebildet, bis er als Lehrer um 1290 nach Paris ging. 1323-24 soll er erneut in Köln gewesen sein. Als Theologe überlegte er zu Einheit, Sein und Seele. Neue Gedanken formulierte der Dominikaner in seinen Predigten. Dies brachte ihm ein kirchliches Verfahren ein, das der Papst klärend abschloss.
Johannes Duns Scotus
Für die in Köln studierenden Mitglieder des Franziskanerordens kam 1307 Johannes Duns Scotus (*1266 – †1308) an den Rhein. Hier lehrte er ein Jahr lang. Der Franziskanerpater hatte zuvor in Oxford und Paris gewirkt. Erkenntnis und Glaube waren sein wissenschaftliches Thema; auch die Christus-, die Gnaden- und die Marien-Lehre beschäftigten ihn.