Heribert

Heribert -
Wirtschaftsförderer und Helfer der Armen

Heribert stammte aus dem Rhein-Main-Gebiet, wurde in der Wormser Domschule wie auch in der angesehenen Abtei Gorze erzogen. In Worms war er Dompropst.

Politische Karriere als Freund Kaiser Ottos III. und tiefer Fall

Heribert gilt als ein mächtiger Vertreter der ‚Reichskirche'. Mit Otto III. (*980-†1002) war er eng befreundet und wirkte in dessen ‚Römischen Reich' als Kanzler für Italien und für Deutschland. 999 wurde er auf Druck Kaiser Ottos III. zum Erzbischof von Köln gewählt. Nach dem frühen Tod des Kaisers verlor Heribert seinen besonderen politischen Einfluss; das Verhältnis des Erzbischofs zum neuen König Heinrich II. blieb dauerhaft gespannt.

Volle Konzentration auf das Bischofsamt

Fortan konzentrierte Heribert sich auf sein Bischofsamt in Köln, nutzte dafür seine hohe Bildung und Verwaltungserfahrung. In Deutz gründete er 1003 ein Benediktinerkloster und ließ dort einen eindrucksvollen, heute nicht mehr existierenden Rundbau nach Vorbildern der Kirchen in Ravenna und Aachen errichten (1376 zerstört). Er förderte das künstlerische und geistliche Leben, reformierte mehrere bestehende Klöster. Das Stift Groß St. Martin in Köln wandelte er in ein weiteres Benediktinerkloster um. Heribert belebte auch das wirtschaftliche Geschehen in Köln. Er schützte und förderte deshalb die Juden.

Sorge um die Not der Menschen

Heribert verbesserte systematisch die Wohlfahrtspflege. Sein Ziel: Soziales Elend sollte sich nicht zu stark auf die Metropole Köln, deren Stadtherr er war, konzentrieren. Während mehrerer Hungersnöte versorgte er nach Köln geflüchtete Notleidende mit Nahrung, Kleidung und Unterkünften. Außerdem baute er caritative Strukturen in der Domstadt auf und plante solche auch außerhalb davon. Dabei ging es dem Erzbischof um christlich motivierte Linderung akuter Not ebenso wie um strukturelle Hilfe und Prävention.

Sofort als Heiliger verehrt

Gemäß den mönchischen Idealen seiner Jugend blieb Heribert zeitlebens persönlich äußerst bescheiden und sorgte sich beeindruckend um Arme und Notleidende. In der Deutzer Klosterkirche ließ er sich beisetzen. Dort entstand sofort eine Verehrung. Schon sein Nachfolger bezeichnete ihn als „heilig". Die Kirche in Deutz trägt seinen Namen bis heute, und der berühmte Schrein zeugt von der jahrhundertelangen Verehrung.