Bruno I. -
Gelehrter und Klostergründer
Als Sohn des deutschen Königs Heinrich I. von Sachsen und als Bruder von Otto I. (deutscher König von 936 bis 973 und seit 962 Kaiser) wies Bruno die wohl prominenteste Herkunft aller Kölner Erzbischöfe auf.
Jugend im Machtzentrum
Schon als Kind wurde Bruno zum Geistlichen bestimmt und an der Utrechter Domschule ausgebildet. Kaum 15-jährig, berief ihn sein älterer Bruder Otto I. an den Königshof. Der Königshof war damals Machtzentrum und Mittelpunkt des geistigen und geistlichen Lebens. Der Hof reiste ständig durch das Reich.
Vertreter und Stütze von Kaiser Otto I.
Noch in jungen Jahren wurde Bruno Kanzler und Erzkaplan und damit zur zentralen Persönlichkeit am Hof. 953 machte ihn der König zum Herzog von Lothringen. Dazu gehörte auch das nördliche Rheinland. So erhielt Bruno Bezug zum Rheinland und sicherte seinem Bruder hier die Macht. Im selben Jahr wurde Bruno auch Erzbischof von Köln. Gemeinsam mit dem Erzbischof von Mainz vertrat Bruno seinen Bruder an der Spitze des Reiches, als Otto I. nach Italien zog, um dort zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt zu werden. Nach seiner Krönung hielt der König und Kaiser drei glanzvolle Hoftage in seiner Kölner Pfalz neben dem Dom.
Organisator der Reichskirche
Bruno war selbst sehr gebildet, verbesserte auch die Bildung der hohen Geistlichkeit und zog Begabte an den Königshof. Mit dieser geistigen Elite wurden die wichtigen Bischofsstühle besetzt. Die ‚Reichsbischöfe' und das Königtum, also Kirche und weltliche Gewalt, bildeten eine feste ideelle Einheit.
Bruno und das „Heilige Köln“
Brunos Rang, seine Nähe zum König und Kaiser und seine Persönlichkeit strahlten auch auf das Erzbistum Köln ab, dem er zwölf Jahre vorstand. Er erweiterte den damaligen Dom und gründete geistliche Gemeinschaften unter anderem in Köln St. Andreas, Groß St. Martin, St. Maria im Kapitol und St. Pantaleon, wo er seine letzte Ruhestätte fand. Man sprach damals vom ‚Heiligen Köln' (Sancta Colonia). Münzen mit der Prägung „Sancta Colonia" und Brunos Namen (damals „Brun" geschrieben) verbreiteten Kölns und Brunos Bekanntheit in Europa.
Der Fromme und Heilige
Bei aller Macht und allem Einfluss war Bruno persönlich sehr fromm und hatte die Gesinnung eines Mönches. Der Begründer und Förderer von Stiften und Klöstern besaß hohe Glaubwürdigkeit. Schon bald wurde er als Heiliger verehrt.