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25 | 04 | 2024

 

Ich würde gerne an Gott glauben...

 

Lena, 17
Hier für alle Zweifelnden eine kleine Erklärung, warum Gott Leid zulässt (von Soulsaver.de):

Littelton 20.April 1999, New York 11.September 2001 und Erfurt 26.April 2002

Die Tochter von Billy Graham wurde in einer Fernsehshow "Finally, the truth" (zu deutsch: "Und jetzt: die Wahrheit") beim amerikanischen Fernsehsender "National TV" interviewt. Angesichts der Ereignisse vom 11ten September* fragte man sie: "Wie konnte Gott so etwas zulassen?" Und Anne Graham gab eine außerordentlich fundierte und aufschlußreiche Antwort. Sie sagte:
"Ich glaube, dass Gott, genau wie wir, zutiefst traurig darüber ist. Doch wir müssen eins klar sehen: Seit Jahren weisen wir Gott aus unseren Schulen, aus unserer Regierung und aus unserem Leben, und da er ein Gentleman ist, glaube ich, hat er sich still und leise zurückgezogen. Wie können wir erwarten, dass Gott uns segnet und schützt, wenn wir doch von ihm verlangen, dass er uns gefälligst in Ruhe lassen soll?"

...


Heike, 45
@Stephan
Gerade dann, wenn die Hoffnung verloren scheint und der Mensch auf sich selber zurück geworfen wurde, gerade dann kann er den Weg zu Gott finden, denn Gottes Stimme ist ganz leise und wird im Alltag gerne überhört. Gerade solche Zeiten können als Chance aufgefasst werden, einmal mit sich selbst und mit Gott zu reden und "ins Reine" zu kommen.

Ich wünsche Dir dazu viel Erfolg und auch viel Geduld.


Stephan, 31
Kann ich glauben, wenn ich die Hoffnung verloren habe?
Kann ich glauben, wenn ich an der Gesellschaft verzweifele?
Kann ich glauben, wenn ich mich verlassen fühle und mir keiner hilft?
Wo ist Gott, wenn ich ihn brauche? Warum gibt er mir nicht die Kraft, mit meinen Problemen zurecht zu kommen?
Ich würde gerne glauben, aber mir fehlt einfach die Kraft dazu...


Christoph & Daniel
...aber ich kann nicht. Es gibt im Moment zu viel schlechtes auf der Welt (Irak-Krieg, Latein(meine persönliche Meinung)) auch wenn wir im Reliunterricht besprochen haben, dass das Leid zum Leben dazu gehört, bin ich trotzdem der Meinung, dass Kriege nicht dazugehören. Denn bei Kriegen verbreitet sich das Leid auf alle Menschen und man darf sich schon glücklich schätzen, wenn man überlebt hat. Wenn Gott dieses schlimmste aller Leiden zulässt ist es mir nicht möglich an ihn zu glauben. Aber ich hoffe, dass sich diese Situation bald ändert (im Bezug auf den Irak-Krieg) und auch an Gott glauben kann.


Teresa, 16
Du würdest, doch du kannst nicht...Dieses Problem haben viele. Doch es ist zu bewältigen. Wenn du meinst, die Welt sei zu schlecht, um an Gott glauben zu können, warum tust du dann nichts dagegen, dass sie besser wird? Dein Leben hängt von dir selber ab, denn du bist der einzigen, der über dein Leben entscheiden kann. Gott hat dich frei von Schuld auf die Welt gesetzt, dann nutze deine Chance und danke ihm dafür. Wenn du an Gott glauben würdest, würdest du nicht nur ihn stärken, sondern auch dein inneres Selbstbewusstsein. Denk darüber nach und entscheide dich richtig...Gott wird dir dafür danken.


Anonym, weiblich, 14
Ich würde gerne an gott glauben,doch dazu ist die welt einfach zu schlecht!!!!


Günther Peternel, 62
aber es gibt für mich keine Gottpersonifizierung - dies ist meines Erachtens nicht möglich. Es gibt nur ein Werden und Vergehen global gesehen. Alle Religionen können nur bestehen durch die Haltlosigkeit der meisten Menschen. Der Glaube kann für den Einzelnen vielleicht eine Hilfestellung sein - wobei dierer wiederum aus Hilflosigkeit entsteht. Alle Religionen sind eigentlich vom Kern her ohne Bedeutung. Was zählt ist einfach nur die persönliche Akzeptanz das wir alle endlich sind. Die kurze Zwischenzeit können wir positiv oder negativ betrachten. Bei einer positiven Betrachtung des Seins können wir das Leben in seiner unendlichen Vielfalt bewundern und in "Ehrfurcht staunen" - was für mich trotz einer gewissen Resignation auch eine Art von Gläubigkeit ist und mich vom Atheisten unterscheidet.


Martin, 17
Hallo!
Gott läßt uns ja die Freiheit zu machen, was wir wollen, also auch schlechtes. Aber warum läßt Gott zu, dass Kriege, Krankheiten und Morde passieren? Er hat ja auch Noach mit seiner Famillie geholfen, aber warum hilft er anderen nicht, die seine Hilfe benötigen?
Verehren wir ihn nur, wegen unserem Leben nach der Tod? Wenn es ein Leben nach dem Tod geben sollte, was passiert dann mit den weniger "guten" Menschen anderes, als mit "guten" Menschen? Gutes tut man auch ohne religös zu sein.


Andreas Lippe, 36
Hallo! Diese Internetseite ist eine gute und innovative Idee der Kirche, die Menschen anzusprechen, die nicht mehr an Gott glauben. Meinen Glauben habe ich noch nicht verloren, nur muss ich ehrlich zugeben, dass Gott in meinem Alltag keine Rolle mehr spielt und der Krichenbesuch am Sonntag fast gar nicht mehr stattfindet. Mit Gott leben möchte ich allerdings schon. Nur fehlt mir die geeignete Kirche, die mir diesen Raum eröffnet. In vielen katholischen und evangelischen Gemeinden ist der Anteil älterer Christen erschreckend hoch. Jüngere Leute oder Erwachsene mittleren Alters sind in einer Minderzahl. So fehlen die Kontakte, die für ein Leben mit Gott wichtig wären. Die Kirche hat einen dringenden Reformbedarf, um neue Generationen für den Glauben zu gewinnen.

Gott ist für viele Menschen nicht mehr relevant, da er keine Macht ausübt und nicht in die Welt eingreifen kann. Jedoch habe ich diesen Kinderglauben an Gott, der als omnipotenter Herrscher und Lenker die Menschen regiert, längst verloren. Und das ist ja auch gut so. Gott ist meiner Meinung nach ein Intentionist und kein Intervenist. Er (oder Sie?) will etwas in uns Menschen bewirken. So arbeite ich bei amnesty international und setze mich für Menschenrechte ein. Meiner Meinung nach wird Gott bei den vielen engagierten Menschen sichtbar, die sich für die Opfer von Unterdrückung und Gewalt einsetzen. Als Erwachsener müssen wir die Beziehung zu Gott neu gestalten. Gott braucht uns Menschen auch, um die Gesellschaft menschlicher bzw. christlicher zu gestalten. Doch dazu bedarf es einen christlichen Raum, der die menschlichen Probleme und Konflikte ernst nimmt. Die katholische Kirche hat sich allerdings noch nicht allen Themen geöffnet. Da wäre zum einen das gestörte Verhältnis zur Sexualität (z.B. Zölibat). Es hat mich doch sehr geärgert bzw. wütend gemacht, als ich durch die Medien über den Kindesmißbrauch durch katholische Priester erfahren habe. Dieser Mißbrauch der Verantwortung durch christliche Theologen ist für mich ein unerträglicher Zustand. Die wissenschaftlichen und modernen Erkenntnisse der Psychologie finden in der Kirche meiner Meinung nach in diesem Zusammenhang keine Berücksichtigung. Eugen Drewermann hatte vor drei Jahren ausführlich in seinem Werk "Kleriker" darauf hingewiesen. Die Schwangerschaftsberatung wurde in ihren Kompetenzen eingeschränkt (usw.). Es muss sich noch dringend etwas in der Kirche ändern, dammit sich die Menschen wieder von ihr verstanden fühlen. Andererseits gibt es aber auch viele sinnvolle und positive Institutionen der Kirche (Caritas, Schuldnerberatungen, Hilfe für behinderte Menschen, etc.), über die die Medien einmal häufiger berichten sollten.

Das Menschenbild der katholischen Kirche müsste neu überdacht werden, damit die Kirche wieder menschlicher und nicht weltfremder wird, damit der Glaube nach Gott wieder gelebt werden kann.


Michael, 38
Ich möchte mich an "Anonym, weiblich, 23" wenden!

Hallo!
Du schreibst, Du würdest gerne glauben, weil dann Dein Leben reicher wäre und Du nicht allein wärst. Weiter fragst Du, wie Du Gott finden kannst! Ich möchte versuchen, Dir zu antworten. Ich würde mich freuen, wenn Du es mich wissen läßt, inwieweit ich Dir mit dieser Antwort helfen konnte.

Die Antwort? Versuche nicht, ihn zu finden!! Er hat Dich schon gefunden!! Höre einfach nur zu, er spricht zu Dir und ist schon längst an Deiner Seite!
Ich selbst habe diese Erfahrung gemacht und eine kleine Geschichte hat mir in einer schweren Zeit geholfen:

Ein Mann geht am Strand entlang und sieht hinter sich zwei Spuren. Er weiß, daß es sich um die Spuren Gottes und seine eigenen handelt. Doch von Zeit zu Zeit ist aber nur eine Spur zu sehen. Als er sein Leben in den Wolken an sich vorüberziehen sieht und dies mit den Spuren vergleicht, stellte er fest, daß gerade dann, wenn es ihm am dreckigsten ging, nur eine Spur zu sehen war.
So wendet er sich an Gott und fragt ihn `Herr, Du hast gesagt, daß Du immer bei uns bist und uns behütest. Warum aber hast Du mich im Stich gelassen, wenn es mir am dreckigsten ging?` Der Mann lauscht und hört plötzlich eine Stimme, die freundlich sagt: `Du irrst, wenn Du glaubst, daß ich Dich im Stich gelassen habe. Die einzelne Spur, die Du siehst, ist mein, Deine Spur fehlt, denn wenn es Dir besonders dreckig ging, --- dann habe ich Dich getragen...`"

Diese Geschichte hat mich innerlich sehr aufgewühlt und auch mir geholfen, Gott "zu finden"!

Ich wünsche Dir alles Gute!!


Anonym, männlich, 81
Was ich brauche

Brauche ich Gott?

Ich brauche Menschen,
deren Mut
den meinen weckt.

Ich brauche Menschen,
deren Mut mir zuruft,
daß Gott mich braucht.

Auch mich.

Kurt Marti


Heinz-Ludwig Balzer, 43
Ich bin gläubig,aber an was? Gott, wer ist das? Gott ist im Leben und im Tod, in der Geburt und im Sterben, sei es ein Frühchen oder Krebs, Aids, Alzheimer. Gott ist im Entstehen und Vergehen, im Aufbau und in der Vernichtung und Verwesung. Wir können nicht sagen, wer oder was Gott ist. Zur Zeit lese ich die Predigten von Meister Eckhart, dessen Sicht von Gott mir noch am nächsten liegt. Ich war über mehrere Jahre Lektor und bin auch jetzt noch in meiner Gemeinde der ev.Landeskirche aktiv. Aber Beten geht nicht mehr. An wen oder was denn? Da ist doch nichts. Da ist die Liebe, aus der das Leben erwächst. Aber die Liebe oder deren Macht anbeten - das hatten wir schon und die Kirche gab ihren Segen - so´n Schmarrn. Doch erwächst aus der Liebe alles, was das Leben lebenswert macht. Und ich glaube, dass es eine Lebenskraft, Kraftquelle gibt, doch auf irgendwelche Gebete reagiert sie nicht. Wie denn auch - die eine Mannschaft betet um den Sieg, die andere auch. Die Amerikaner jeden Morgen und die Moslems mehrmals am Tag. Wem gehört denn Gott? Gott ist über allem und in allem. Und es liegt an jedem selbst, sich auf den Weg, auf die Suche zu machen, dem Geheimnis des Glaubens nachzuspüren. Da war doch noch was? Sorry jemand - Jesus. Ein Fanatiker. Konsequent bis in den Tod. Sein Vater soll ihn an Kreuz geschlagen haben. Waren ja eher die Römer auf Drängen der Gesetzesgelehrten. Gibt es auch heute zuhauf. Was für ein Vaterbild? Abscheulich. Stellvertretend für mich? Sterben muss auch ich irgendwann. Auferstanden - in den Herzen all derer, die sich Gedanken machen, was er uns sagen wollte. Anbeten? Er ist doch tot. Ich werde seiner gedenken und seine Worte wägen. Gottesdienst - eine Meditation im Sinne Meisters Eckhart brings mehr. Gemeinschaft der Gläubigen? Leider zu wenige, die sich von der steifen Theologie trennen können und mal nachdenken, statt nachplappern. Ich weiß den salbungsvollen Trost zu schätzen, die naiven Glaubens sind. Doch leider gibt es wenige, die sich nicht enttäuscht abwenden und doch dem Geheimnis anhangen.


Anonym, weiblich, 23
Hallo!
Ich würde gerne an Gott glauben, weil ich glaube, dass mein Leben dadurch endlich wieder erfüllt wäre!
Seit einiger Zeit muss ich alleine durch´s Leben gehen, was mir sehr schwerfällt. Wenn ich an Gott glauben könnte, dann wäre ich nicht alleine! Dann wäre immer jemand bei mir, der mir Kraft gibt und der für mich da ist!
Ich weiß aber nicht, wie ich zu Gott finden soll!


Ute, 31
Ich bin als Kind in einer traditionellen, katholischen Familie groß geworden. Taufe, Erstkommunion, Firmung, jeden Sonntag Kirchenbesuch....gehörten zu meinem Leben. Der Gottesdienstbesuch am Sonntag gehörte in meinen Alltag hinein wie das tägliche Zähneputzen. Es waren Dinge, die einfach dazu gehörten, die gemacht wurden, mechanisch. Ich habe als Kind Gott jedoch nicht in meinem Herzen erfahren. In meiner Familie kann ich mich nicht an emotionale Gotteserfahrungen erinnern. Ich habe eine Kinderbibel gehabt, aber meine Eltern haben sie sich nicht gemeinsam mit mir angeschaut oder daraus vorgelesen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, daß bei uns zu Hause offen über Gott gesprochen worden ist. Als ich dann 11 oder 12 Jahre alt war, habe ich in einer Kinderkur ein Mädchen kennengelernt, dessen Familie den Zeugen Jehovas angehörte. Ich habe sie einige Monate später für einige Tage bei ihrer Familie besucht und habe dort eine warmherzige Atmosphäre gespürt und fühlte mich dort geborgen. Ich bekam ein Buch geschenkt..."Mache deine Jugend zu einem Erfolg". Aus meiner heutigen Sicht müßte der Titel lauten "Mache deine Jugend zu einem Mißerfolg". Damals aber nahm ich den Inhalt des Buches ernst, weil es mir authentischer erschien den Menschen und deren Aussagen über Gott zu glauben, bei denen ich mich geborgen fühlte. Ich bemühte mich nach den Emfpehlungen des Buches zu leben, damit ich irgendwann in das vielgepriesene Paradies kommen würde. Ich mußte bald feststellen, daß ich Verhaltensweisen hatte, die ich ändern mußte, weil sie "sündig und teuflisch" waren..wie z.B. das Masturbieren. Ich kam in einen enormen Zwiespalt meiner Gefühle und Gedanken hinein, distanzierte mich innerlich immer mehr von meinen Eltern und bekam nachts Angst. Wiederum Monate oder 1 oder 2 Jahre später haben meine Kurfreundin und ich geplant, daß sie mich besuchen kommen sollte. Ihre Eltern haben es ihr aber verboten, weil wir katholisch waren. Zu diesem Zeitpunkt merkte ich, daß die Zeugen Jehovas dann doch nicht mein Vertrauen verdient haben und wandte mich wieder etwas der katholischen Kirche zu, in der Hoffnung irgendwie Gott im Herzen spüren zu können. Ich fand zwar Anschluß an eine Gruppe junger Menschen aus meiner damaligen Gemeinde, in der ich mich zumindest geborgener fühlte als in meinem kalten Elternhaus, habe aber nie die Möglichkeit gefunden offen über meine Erfahrungen und meiner unerfüllten Sehnsucht nach Gott zu sprechen. Jahre später erkrankte ich an Hypochondrie als junge Erwachsene, weil ich mir einbildete von irgendeiner lebensgefährlichen Krankheit betroffen gewesen zu sein, weil "Gott mich für meine Sünden bestrafen wollte". Nach einer Psychotherapie hatte ich erstmal die Nase voll von Gott. Es wechselten immer wieder Phasen ab wo ich erfüllt war von einer Sehnsucht nach Tiefe und der Suche nach Gott und Phasen wo ich mich abgewendet habe. Und manchmal meinte ich auch ein ganz klein bißchen Gott in einigen Situationen oder anderen Menschen gespürt zu haben, aber leider nur wenig. Gläubigen Menschen gegenüber habe ich mich aber kaum getraut zuzugeben, daß ich keinen festen Glauben habe, sondern auf der Suche bin; daß ich nicht besonders bibelfest bin, sondern große Wissenslücken habe.Gerade weil ich aus einer traditionellen kath. Familie komme, traue ich mich nicht das in meiner jetzigen Gemeinde zuzugeben. Ich gehe in den Gottesdienst und oft beobachte ich, daß ich bei den Predigten irgendwann "abschalte" und traurig bin, weil ich gerne glauben würde, es aber nicht richtig kann.
Kürzlich hat eine Freundin von mir versucht sich das Leben zu nehmen, da sie keinen anderen Ausweg sah. Dies hat mich ziemlich traurig gemacht und aus dem Konzept geworfen. Wie kann Gott das zulassen? Weißt Du (wissen Sie) eine Antwort darauf? Ich warte gerne auf eine Antwort.

Antwort von Werner Höbsch:

für Ihren Beitrag danke ich Ihnen. Er macht deutlich, dass Menschen an Gott, oder besser an einem Gottesbild, krank werden können. Ihre Glaubensgeschichte hat mich berührt. Auf alle Aspekte möchte ich nicht eingehen. Meine Kollegin, Frau Wernze, wird Ihnen auch persönlich antworten. Ich halte es für ein großes Vergehen, wenn Menschen mit Gott Angst gemacht wird. Kinder, die mit Gott Furcht und Schrecken in Furcht und Schrecken versetzt werden, können schwere seelische Schäden davontragen. Nach meinem Verständnis ist der Gott der Bibel ein Gott, der sich der Menschen annimmt, Geborgenheit und Heimat bietet und immer wieder neue Lebensmöglichkeiten eröffnet.
Zum Glauben gehören die Zweifel dazu. Sicherlich gibt es Menschen, die unerschütterlich in ihrem Glauben stehen. Das ist gut. Aber ebenso gibt es Menschen, die Fragen stellen, die mit Gott und dem Glauben ringen und die zweifeln. Diese Menschen sind ebenso gläubig. In der Bibel gibt es viele Beispiele, dass Menschen mit ihrem Gott rechten.
Sie fragen, wie Gott es zulassen kann, dass ein Mensch versucht, sich das Leben zu nehmen. Ich denke, dass Gott nicht für alles verantwortlich ist, was Menschen tun. Er hat Menschen die Freiheit gegeben, die diese auch missbrauchen können. Damit meine ich nicht den Menschen, der versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Aber wie viel Enttäuschung und Verzweiflung muss dahinter stehen. In einer solchen Situation hilft nur der Dialog, die Beziehung zu einem anderen. Der Monolog bestehend aus Selbstvorwürfen und Vorwürfen gegen andere kann tödlich enden. Das Gespräch, besser das Wissen, dass jemand da ist, der sich für mich wirklich interessiert, kann heilsam sein.
Gott ist nach meinem Verständnis jemand, der ein ewiges Interesse am Menschen hat. Das ist mein Glaube. Aber nicht immer spüren Menschen dieses Interesse. Interesse heißt dazwischen sein, dabei sein, zugegen sein.

Werner Höbsch

 

Anonymus, weiblich, 24
Ich denke gläubig ist jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise. Ich glaube auch, jedoch nicht an den definierten Begriff Gott. Mein Glaube bezieht sich einfach auf etwas, was nicht greifbar, nicht nachvollziehbar ist.
Ich denke in jeder Religion zielt der Glaube an eine bestimmte Person - sei es im Katholizismus, Buddhismus, Hinduismus etc - darauf ab, daß wir manche Dinge nicht begreifen können und zur Erklärung diese Person brauchen. Ich selbst bin katholisch erzogen worden, ich werde ebenso katholisch heiraten und meine Kinder kath. taufen lassen, jedoch könnte es auch jede andere Religion sein. Ich denke, bei den meisten Menschen ist die Art der Religion von dem Ort bedingt, an dem sie wohnen.
Ich glaube, aber nicht an DEN EINEN Gott...

 

P. G., 17
ich würde gerne an gott glauben... wenn ich bloss wüsste, dass es ein ziel, einen sinn hat. dass es sich lohnt... man verfolgt nur ungerne etwas verschwommenes, undefiniertes, unbestimmtes... unexistierendes? letztendlich bin ich für meine fehler selbst verantwortlich. und mein glück ist meine aufgabe. es gibt keinen (gott), der mir diese sachen abnehmen kann...

grüße aus köln,
p.

Miriam C., 17
warum tut es denn nicht jeder?
Ich glaube das ehrlicher glaube der mit ganzem Herzen und Seele ausgeführt wird einem sehr viel kraft geben kann... Ich selbst habe mich vor kurzem Firmen lassen... Mir gibt der glaube sehr viel Kraft!
Ich kann mich aber durchaus trotzdem in Menschen hinein versetzen die nicht glauben oder nicht genau wissen WAS sie nun glauben sollen manchmal tue ich mich selbst schwer mit dem was die Kirche sagt zurecht zu kommen... die Auslegung wird in vielen Gemeinden zu eng gesehen das schreckt ganz besonders Jugendliche ab.
Jeder sollte einen Weg finden Die Bibel für sich selbst zu Interprätieren!
In der kirche sollten viel mehr offene gespräche statt finden so können die Leute ihre fragen stellen und brauchen nicht direkt aus der Kirche auszusteigen bloß weil ihnen etwas nicht passt.
Was ich auch schade finde :Immer mehr kirchen bzw fast alle die ich kenne sind immer abgesperrt abgesehen von den zeiten in denen die gottesdiensten stattfinden. Wo sollen menschen denn den Dialog zu Gott suchen wenn nicht in der Kirche? (klar müsste man dafür auch personal einstellen..da liegt wahrscheinlich das problem ) aber einige stunden am Tag so Nachmittags würden sich glaube ich schon lohnen.

Ich finde diese Idee toll *die menschen die ohne gott leben zu befragen*

Anonym
Beitrag: ... weil es das Leben so viel einfacher machen würde.

Anonym, 41
Beitrag: , aber so einfach kann man es sich nun auch nicht machen...

Anonym, männlich, 18
Beitrag: Grundsätzlich finde ich die Idee gut, jemanden zu haben (bzw. zu glauben jemanden zu haben) auf den man sich in schlechten Zeiten stützen kann und den man um hilfe oder rat bitten kann etc. Wahrscheinlich ist es ein Grundbedürfnis des Menschen, denn so etwas gab es ja schon immer...

Vielleicht würde es auch mir in manchen Situationen helfen, diesen Gott zu haben, aber ich bin mit dem Gott, wie er von der Bibel und dem Christentum charakterisiert wird nicht einverstanden. Die Bibel ist so alt und hinter der Zeit, dass es mir schwer fällt, mir die damaligen Gegebenheiten vorzustellen und daraus ein eigenes Glaubensbekenntnis abzuleiten. Man müßte sich die besten Teile dieses Ganzen herauspicken und nur die nützlichsten und angenehmsten Dinge zu einem Gottesbild zusammenführen. Dann hätte man einen Gott, so das man gerne an ihn glauben würde und man könnte sich auf ihn verlassen. Aber der Gott in der Bibel hat nicht nur positive Eigenschaften. Teilweise wird es als sehr hart und kraftaufwendig beschrieben, zu diesem Gott zu stehen und ihn zufrieden zu stellen. Man muß Regeln beachten, die sich auf das ganze (auch alltägliche) Leben auswirklen (die 10 Gebote; regelmäßig zum Gottesdienst; fromm und besonnen sein; etc.), man muß tun, was er von einem will um seine eigene Treue und Loyalität unter beweis zu stellen und darf ihn auf keinen Fall verleugnen...

Tja, das ist für viele Menschen heutzutage wohl etwas zu viel des Guten und keiner will mehr an einen gott glauben, der einem soviel Umstände bereitet, aber bei dem noch nicht einmal bewiesen bzw. sichergestellt ist, dass er dann hilft und zu stelle ist, wenn man ihn dann mal braucht. Vielleicht klingt das alles sehr naiv und zu einseitig, aber ich denke, das ich nicht der einzige bin, der dieses Problem hat. Gott ist ein "Erzeugnis" des Menschen, und er kann nur existieren, wenn Menschen an ihn glauben, aber das Christentum gibt den Menschen einen Gott, den heutzutage keiner gebrauchen kann. Ich würde wirklich gerne einen Gott haben, an den ich glauben kann, aber wenn ich mir schon einen Gott einbilden muß, dann doch wenigstens einen positiven, der ein stiller Freund an meiner Seite ist und zu dem ich vieleicht mal kurz aufschauen kann und ihm zuzwinkere, und er mich mit einem freundlichen und ehrlichen Lächeln

zurückgrüßt. Und wenn ich mal ein richtiges Problem habe, oder einfach nur reden will, dann soll er auch da sein, und sich neben mir auf mein Bett legen und einfach nur zuhören.

..

Diese Eigenschaften findet man zwar auch im Gott des Christentums, aber es wären eben nur die positiven und das ganze Universum an Regeln, Taditionen und Dogmen, das sich um dieses Zentrum dreht ist (auch wenn das hart klingt) meiner Meinung nach für den heutigen "modernen" Menschen überflüssig und würde als störend empfunden werden.

Vielleicht wäre es möglich, sich eben seinen eigenen individuellen Gott zu erschaffen, der so ist, wie man möchte, aber man müßte sozusagen eine eigene Charakterisierung über ihn schreiben, um ihn real zu machen und nicht als schwammige Vorstellung in seinen Gedanken umherkreisen zu lassen. Er muß anfassbar und befestigt sein und sollte nicht bei jeder neuen Situation neu definierbar und anpassbar sein, aber auch nicht umständlich fixiert und zu sehr festgelegt sein. Die Kirche könnte vieleliocht dabei helfen, ihn zu Charakterisieren, so wie sie es ja auch damals mit Gott gemacht hat...

Um ein Ende zu finden: Ich würde gerne an Gott glauben, wenn er sich mir gültiger und angenehmer präsentieren würde und ich nicht das Gefühl hätte, einen 2000 Jahre alten Mann vor mir zu haben, der sich in der heutigen Zeit nicht mehr zúrechtfindet und mehr Anforderungen an mich stellt, als ich an ihn. So eien Gott kann ich nicht akzeptieren, weil ich mir nur eine zusätzliche Last aufbinden würde, als das andere Lasten von mir genommen würden.

Das ist das Problem, das ich mit dem christl. Gott habe...

Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen verständlich ausdrücken, und ich hoffe auch, Sie können etwas mit diesem Text anfangen :)