Joachim Kardinal Meisner

Joachim Kardinal Meisner -
Auf der Schwelle ins 21. Jahrhundert

Joachim Meisner, geb. 1933

Erzbischof von Köln (seit 1989)

 

Der 93. Nachfolger von Bischof Maternus ist Joachim Kardinal Meisner. 1989 wurde Meisner in sein Kölner Amt eingeführt.

Familie und Ausbildung

Der 25. Dezember 1933 ist der Geburtstag Joachim Meisners. 1945 wurde seine Familie aus Breslau  nach Thüringen vertrieben. Nach dem Tod des Vaters zog die Mutter die Kinder alleine groß.

Joachim Meisner absolvierte eine Lehre zum Bankkaufmann, machte das Abitur und studierte Theologie und Philosophie. Die Päpstliche Universtät Gregoriana promovierte ihn zum Doktor der Theologie.

Aufgaben als Priester und Bischof

Im Bischöflichen Amt Erfurt wurde er 1962 zum Priester geweiht, war Kaplan in Heiligenstadt und Erfurt. Dort war er später auch verantwortlich für die Caritas tätig. Nach seiner Bischofsweihe 1975 wirkte er als Weihbischof in Erfurt/Meiningen. Papst Johannes Paul II. berief Meisner 1980 auf den Berliner Bischofsstuhl und ernannte ihn 1983 zum Kardinal.

Wichtigster Kirchenführer in der DDR

Durch sein Bischofsamt in Berlin war Meisner der wichtigste Kirchenführer in der atheistisch regierten DDR.

Er leitete ab 1982 die Berliner Bischofskonferenz. Zudem hatte Meisner in zwei politischen Systemen – der DDR und der Bundesrepublik Deutschland – zu agieren, denn das Bistum Berlin umfasste Osten und Westen der damals geteilten Stadt Berlin.

Mahner in Fragen des Glaubens

Kardinal Meisner eigen ist der offenherzig-direkte Einsatz als leidenschaftlicher und für viele – weit über Köln hinaus – authentischer Mahner in Fragen des Glaubens und christlicher Grundwerte. Er ruft nicht selten Kritik hervor, wenn er um der christlichen Botschaft und um des menschlichen Lebens in all seinen Phasen willen  in eindeutiger Weise Stellung bezieht.

Sorge um die Kirche

Auch sein persönliches Empfinden über Schwächen in der Kirche äußert Kardinal Meisner. Zutiefst erschüttert und zornig machten ihn 2010 die – teils schon lange zurückliegenden und bis dato nicht aufgeklärten – Missbrauchsfälle von Priestern.

Immer wieder bewegt ihn die Sorge um die unverfälschte Weitergabe des Glaubens, die würdige Feier des Gottesdienstes und eine glaubwürdige Caritas.

Aufgaben in der Weltkirche

Joachim Meisner spielte seit 1990 eine wichtige Rolle beim Zusammenwachsen der Kirche in Ost und West. Als Kardinal nimmt er zahlreiche weltkirchliche Aufgaben wahr. Er war und ist beispielsweise Mitglied in vielen römischen Kongregationen.

Im Rahmen der Deutschen Bischofskonferenz ist ihm vor allem die Liturgiekommission anvertraut.

Groß ist seine Bedeutung für die Kirche in Osteuropa. Das Hilfswerk Renovabis (seit 1993) ist besonders mit seinem Namen verbunden.

Zwei Mal – im April 2005 und März 2013 – wirkte Kardinal Meisner bei einer Papstwahl mit.

Besondere Höhepunkte seiner Kölner Amtszeit sind das Domjubiläum 1998, der Weltjugendtag 2005 in Köln mit Papst Benedikt XVI. und der Eucharistische Kongress 2013.